Neulich fragte mein Dreijähriger meine Frau „Mama, wann sterben wir?“ Sie antwortete „Wenn wir alt sind oder sehr krank. Hast du Angst davor?“ „Ja, weil ich leben möchte!“
Am nächsten Tag sagte unser Sechsjähriger zu mir „Papa, ich bin froh, dass ich noch so jung bin. Dann muss ich nämlich nicht so früh sterben wie du.“
Danach kaufte ich zwei Pflanzen, einen Elfenspiegel und eine französische Fleischtomate, und pflanzte sie auf unserem Balkon ein.
Wie kann es sein, dass die beiden Kleinen sich schon so früh mit dem selben Thema beschäftigen wie ich, der ich auf die 50 zugehe? Ich erzähle ihnen ja nichts von meinen Gedanken über das Leben und den Tod. Kinder, es ist noch zu früh, um sich über das Sterben Gedanken zu machen, ihr seid noch jung!
Habe ich in dem Alter die gleichen Fragen gestellt? Wahrscheinlich könnten mir das meine Eltern gar nicht mehr sagen.
Als meine Jungs vor ein paar Monaten einen toten Gecko begruben, sagte der Kleine „Der arme Gecko, er ist tot aber er lebt jetzt.“ Und sein älterer Bruder widersprach: „Nein, er lebt nicht mehr.“ „Doch, er ist tot aber er lebt jetzt.“ So ging das eine Weile, bis mir vor Rührung fast die Tränen kamen.