Wie ich den Öko-Aktienfonds vom Schweinehack befreite – Ein Erfahrungsbericht

Wie ich den Öko-Aktienfonds vom Schweinehack befreiteNachhaltig investieren ist ein wichtiges Thema für mich. Meine Riester-Rente, meine Rürup-Rente, meine Berufsunfähigkeitsrente, meine Aktienfonds: alles grün bis dunkelgrün, sofern ich das beeinflussen kann. Denn ich will nicht, dass mein Geld in umweltschädliche Unternehmen fließt. Kein Öl, kein Gas, keine Auto- oder Nutztierindustrie. Sogar bei gemeinnützigen Organisationen schaue ich genau hin und ziehe meine Konsequenzen, wenn es nicht so läuft wie ich es für richtig halte (siehe mein Beispiel Plant for the Planet).

Es gibt in Deutschland eine Investmentfirma, die als die Grünste gilt, sie heisst Ökoworld AG und ist ein Klassiker des nachaltigen Investments seit 1975. Ihre Fonds gelten als die mit den strengsten Kriterien, bei Tests schneiden sie immer mit am besten ab.

Einer der Fonds heißt Ökoworld Klima. Ich habe ihn trotz seiner relativ hohen Gesamtkosten (TER) von 1,86% und seinem Ausgabeaufschlag von 5% in meinem Depot. Im Werbeprospekt schreibt Ökoworld, dieser Fonds investiere „in Unternehmen, die zur Verringerung von Treibhausgasemissionen beitragen“.

Neulich entdeckte ich aber, dass der Ökoworld Klima neben all den Firmen, die in erneuerbaren Energien, Abfallmanagement, Wasseraufbereitung und Recycling unterwegs sind, auch die Firma Chipotle Mexican Grill enthält.

Chipotle Mexican Grill ist eine amerikanische Schnellrestaurantkette, die mit ihren Burritos und Tacos einen Jahresumsatz von über 3 Milliarden US-Dollar macht. Ich wurde stutzig: Klimaschutz mit Fast Food? „Wie ich den Öko-Aktienfonds vom Schweinehack befreite – Ein Erfahrungsbericht“ weiterlesen

 

Kinderarzt: Vegane Ernährung für Kinder ist falsch. (Oder doch nicht?)

Vegane Ernährung für Kinder ist falsch?Was unser Kinderarzt vor einem Jahr zu veganer Ernährung für Kinder sagte und was er heute dazu sagte, das sind zwei sehr unterschiedliche Aussagen. Und dazwischen lag ein kontroverser Denkprozess – in meinem Kopf.

Vor einem Jahr liess ich mal wieder die Blutwerte unserer Söhne (damals 7 & 10) beim Kinderarzt überprüfen. Meine Familie lebt seit 2018 vegan und ungefähr so lange sind meine Frau und ich Nährstoffsuperprofis. Das Blutbild-Ergebnis, welches uns unser geschätzter Kinderarzt mitteilte, lautete: Alles im grünen Bereich, nur Zink und Selen könnten ein bißchen höher sein.

Unser Kinderarzt sagte bei diesem Termin aber auch diesen einen fatalen Satz: „Vegane Ernährung ist für Kinder die falsche Ernährung.“ Diese Aussage ist in unserer Gesellschaft nicht so ungewöhnlich und sie wäre auch nicht so problematisch für mich, wenn unsere Söhne sie nicht gehört hätten.

Zu Hause hieß es dann natürlich: „Papa, ist vegane Ernährung wirklich falsch für uns?“

Wie reagiert man da als Vater, als Mutter, als Nährstoffversorger Nummer eins? „Kinderarzt: Vegane Ernährung für Kinder ist falsch. (Oder doch nicht?)“ weiterlesen

 

Warum wir „Die gute Schokolade“ an Plant for the Planet zurückgeschickt haben

Klimaschutz fängt mit Schokolade an

(Update vom 22.01.2022 am Ende dieses Textes) Die Stiftung Plant for the Planet kämpft gegen die Klimakrise. Sie tun das mit dem Anpflanzen von Millionen von Bäumen weltweit. Meine Familie unterstützt dies seit einigen Jahren mit regelmäßigen Geldspenden, weil uns der Klimaschutz sehr am Herzen liegt.

Jetzt hat uns Plant for the Planet einen Transparenz-Bericht und eine Tafel Milchschokolade geschickt. Wir mögen Schokolade wirklich sehr. Aber wir haben heute Felix Finkbeiner, dem Gründer der Stiftung, die sogenannte GUTE SCHOKOLADE zurückgeschickt. In einem Brief haben wir ihm auch erklärt, warum:  „Warum wir „Die gute Schokolade“ an Plant for the Planet zurückgeschickt haben“ weiterlesen

 

Grillsaison ist immer

Grillzeit ist immer
Grillen macht Spaß! Grillsaison ist immer!

Es ist Sommer, die Ferien stehen vor der Tür, da heißt es nichts wie raus in den Garten und grillen! Ob Geburtstagsparty, Betriebsfeier, Schulfest oder einfach nur mit der lieben Familie: das gemeinsame Grillen ist einfach das Schönste! 

In unserem Supermarkt an der Ecke gibt`s jetzt die Packung mit 5 Grillwürsten für € 2,39. Die gibt es auch aus Seitan, aber dann kosten 5 Stück € 3,32. Ich weiß auch nicht, warum sie dieses vegane Zeugs so teuer machen. Wer soll denn das kaufen? Also ich hab lieber ein gutes Stück echtes Fleisch zum anständigen Preis. Das schmeckt mir! „Grillsaison ist immer“ weiterlesen

 

Wie geht’s?

Heute morgen hatte ich eine super Idee. Ich werde häufig von Nachbarn auf der Strasse oder Freunden am Telefon gefragt, wie es mir ginge. „Wie geht’s?“ ist eine Höflichkeitsformel wie „How do you do?“. Ich benutze die Floskel auch manchmal. Man sagt das, obwohl man sich nicht wirklich den Kopf über den Zustand der anderen Person zerbricht. 

Dennoch ist es eine Frage und Fragen sollte man respektieren. Bisher habe ich meistens so etwas geantwortet wie „Uns geht es eigentlich den Umständen entsprechend ganz gut, nur das Home-Schooling ist natürlich eine Herausforderung.“ 

Ab heute ändere ich das, dachte ich mir heute beim Kaffee kochen. Und hatte sofort Gelegenheit, meine neue Idee an meiner Frau auszuprobieren. Mit Erfolg. „Wie geht’s?“ weiterlesen

 

Als Missionar gescheitert: Mit Eltern über Klima und Ernährung sprechen ist nicht leicht

Der Missionar
Der Missionar

Darf man die Kinder anderer Eltern missionieren? Nein, darf man nicht. Aber wieso sollte man das auch tun wollen? Dies ist ein Bericht über eine gut gemeinte Aktion mit ernüchterndem Ausgang.

Im Sommer 2020 verschickte ich eine Email an 52 Email-Adressen unserer Kita. Da ich Klimagerechtigkeits-Aktivist bin und versuche, die Welt zu retten, war der Inhalt in etwa folgender: „Ich würde gerne mit euch, liebe Eltern, über den Zusammenhang von Klimakrise und Ernährung ins Gespräch kommen. Mich interessiert eure Meinung dazu! Wusstet ihr, dass z.B. Butter (aus Kuhmilch) das Lebensmittel mit dem höchsten CO2-Wert ist? Wäre das nicht vielleicht einen Gedanken wert, dass wir in unserer Kita deshalb auf tierische Produkte verzichten?“ „Als Missionar gescheitert: Mit Eltern über Klima und Ernährung sprechen ist nicht leicht“ weiterlesen

 

Die Omi in Anglerhose – das nennt ihr Klimaschutz?

Ich habe eine interaktive Weltkarte im Netz gefunden. Dort kann man eine Jahreszahl, einen Glücksfaktor und einen Verschmutzungswert einstellen – und dann wird einem der Überflutungsgrad der Küsten in rot dargestellt. Ich hab das mal benutzt, um mir den schönen Ort Wustrow auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst im Jahr 2050 anzusehen. Dort lebt meine Schwiegermutter. Sie wird sich Anglerhosen kaufen müssen. Lustiges Bild: Unsere kleine Omi, in Gummihosen bis zum Hals, neben ihrem rohrgedeckten Haus. (Man sagt dort „Rohr“, nicht „Reet“.)

Jetzt mal im Ernst: Im Jahr 2050 wird unsere Omi vermutlich nicht mehr leben. Und ich werde, wenn ich weiterhin vegan lebe und viel Glück habe, ein sehr alter Mann sein.

Aber wie werden meine Söhne und deren Kinder Omis Haus auf dem Darß besuchen? Gar nicht. Denn die Zufahrt wird überschwemmt sein. Man kann es auf der Karte deutlich sehen. Der Darß wird nicht mehr mit dem Festland verbunden sein. Aber das ist nicht alles. Auch Städte wie Bremerhaven, Cuxhaven und Amsterdam werden nicht mehr bewohnbar sein. Das sagt die Wissenschaft heute. Die Daten sind da, jeder kann es wissen. Und doch stecken unsere Politiker den Kopf in den Sand und tun so als würde alles nicht so schlimm werden. Und lassen trotz beschlossenen Kohleausstiegs bis 2038 nächstes Jahr ein neues Kohlekraftwerk (Datteln IV) ans Netz gehen.

Manche denken vielleicht auch: Ist doch mir egal, ich lebe ja nur einmal. Ich will jetzt leben. „Das stimmt!“, möchte ich ihm sagen, „Du lebst nur einmal, aber deine Kinder und deine Enkel auch, du selbstsüchtiger Arsch!“

Manchmal erwische ich mich bei dem Wunsch, die Klimakatastrophe möge mit all ihrer prognostizierten Wucht endlich bald kommen. Damit sie den Egoisten ordentlich ins Gesicht schlägt. Je früher desto besser. Damit die Leugner und Lügner endlich fürs Leugnen und Lügen bestraft werden. 

Was für ein kindlicher Wunsch, es ist die Perversion meiner Angst. Das Gegenteil von dem, was ich wirklich will. Angst kann Aggression erzeugen. Und natürlich weiß ich, dass man Menschen nur mit einem Lächeln und mit einem offenen Herzen überzeugen kann. Aber manchmal wünsche ich mir die eiserne Faust irgendeines Gottes, an den ich nicht glaube. 

Denn die Leugner sind viele und sie sind organisiert und sie haben auch ihre Meinungen. Vulkane pusten ja auch Treibhausgase in die Atmosphäre, Windräder töten Vögel und Insekten, in der Antarktis schmilzt das Eis nicht, sondern es wächst.

Und nun auch noch Datteln IV. Ich fass es nicht!

 

Warum ich dieses Parents for Future – Video gemacht habe

Seit einigen Wochen gehen meine Frau Jenny und ich Freitags zum Invalidenpark. Wir treffen andere Parents for Future und zeigen, dass wir die streikenden Jugendlichen von Fridays for Future unterstützen. Wir sammeln Unterschriften, malen Transparente, verteilen Flyer. Unsere Söhne sind manchmal auch auf den Freitagsdemos dabei. Es geht nicht nur um die Zukunft unserer, sondern aller Kinder, aller Lebewesen, um die Zukunft unseres Planeten. (An dieser Stelle kann man leicht pathetisch klingen, aber das ist jetzt egal.)

Trotz aller Berichterstattung treffen wir in unserem sozialen Umfeld sehr oft auf Menschen, die sich für dieses Thema entweder nicht interessieren oder es sogar anzweifeln. Unglaublich aber wahr. Unglaublich deshalb, weil seriöse Informationsquellen wie David Attenborough, der IPCC, die UN, Professor Quaschning, Professor Lesch oder die Scientists4future seit geraumer Zeit belegbare Informationen liefern. Der menschengemachte Klimawandel ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt, die herannahende Klimakatastrophe seit über 40 Jahren.

Fast jeden Tag liefern uns die Medien Schreckensmeldungen über aussterbende Tierarten, Überschwemmungen, Waldbrände, Epidemien, Flüchtlingsströme. Ich finde, da kann man sich nicht mehr rausreden mit „Aber die Chinesen bauen Kohlekraftwerke“ oder „Aber was ist mit den Arbeitsplätzen?“. Das sind alles Ausreden, die den zukünftigen Generationen überhaupt nichts nützen. Es reicht! Wir brauchen eine Haltung, die im Einklang mit den wissenschaftlichen Fakten ist – und mit dieser Haltung müssen wir Druck auf die Politik ausüben. Also Politik machen.

Deshalb habe ich gemeinsam mit anderen Parents for Future dieses Video hergestellt.

Am 26. Mai ist Europawahl. Wir müssen zur Wahl gehen. Und weil unsere Kinder keinen Wahlzettel bekommen, müssen wir ihnen unsere Stimme schenken. Denn wir bestimmen damit deren Zukunft mehr als unsere.

https://parentsforfuture.de

#voteclimate #voteforclimate

 

Wer hat ihnen eigentlich ins Hirn geschissen?

Mein 8jähriger macht seine Hausaufgaben zwar trotzdem, den Spruch fand er aber gut
Mein 8jähriger macht seine Hausaufgaben zwar trotzdem, den Spruch fand er aber gut

Neulich bei #fridaysforfuture:  Wir steigen beim Invalidenpark aus der Strassenbahn aus, meine Söhne (8 und 5), drei befreundete #parentsforfuture, und ich, den Stab mit dem Transparent meines Sohnes in der Hand. Heute ist auch Greta Thunberg in Berlin!

Plötzlich steuert ein etwa 60jähriger Mann auf mich zu. Gepflegtes Äußeres, Krawatte, Mantel. Könnte in einer Behörde arbeiten, könnte aber auch Zahnarzt sein. Mit einem breiten Lächeln und in höflichem Ton fragt er mich: „Sagen Sie, gehen Sie auch zu dieser Demo?“

Ich denke: Wohin denn sonst? Antworte freundlich: „Ja, na klar!“

Darauf er, lächelnd: „WER HAT IHNEN EIGENTLICH INS HIRN GESCHISSEN?“

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Die Zombies vom Mount Everest

Meine Frau Jenny und ich auf einer FridaysForFuture-Demo im März 2019

Der Mount Everest ist mit seinen 8848 Metern der höchste Berg der Erde und sein Gipfel wurde im Jahr 1953 zum ersten Mal erobert. Seitdem sind über 200 Bergsteiger dort oben gestorben. Einer der Bekanntesten ist „Green Boots“: Seit 23 Jahren klettern alle Bergsteiger an seiner Leiche mit den grünen Stiefeln vorbei. Wie CNN neulich berichtete, schmelzen die Gletscher auf dem höchsten Berg der Erde rapide und geben nach und nach die Bergsteiger-Leichen wieder frei. Die Klimawandel-Zombies erwachen nach Jahrzehnten des Schlafs im nicht-ewigen Eis. Und das ist leider kein Plot für einen Horrorfilm, sondern das hat etwas mit uns zu tun.

Ich gehöre neuerdings zu einer bundesweiten, ständig wachsenden Gruppe, die sich Parents for Future nennt. Wir Eltern unterstützen mit unserer Anwesenheit bei Demos die Schüler, die unter dem Motto Fridays for Future ein paar Schulstunden nicht besuchen, um stattdessen für eine bessere Klimapolitik auf die Strasse zu gehen. Sie tun das, weil ein Mädchen, das nicht lügen kann und nur dann spricht, wenn es unbedingt nötig ist, ihnen die Wahrheit erzählt: die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg. Sie fragt in ihrer beeindruckenden TED-Rede sinngemäß, warum, wenn die Klimakrise uns alle so bedroht wie die Wissenschaftler es sagen, nicht alle Menschen ständig nur noch darüber sprechen.

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