1. Wir müssen die Leute bei ihren Bedürfnissen abholen (Gemeiner Sprachpilz, von Politikern abgenutzt.)
2. Alle Einkaufsmöglichkeiten sind fußläufig zu erreichen. (Nicht besser als „zu Fuß“.)
3. Er hat gefühlte drei Stunden dafür gebraucht. (Dummes Wörtchen „gefühlte“, gefühlte zehn Millionen mal von mir benutzt.)
4. Es sollte zeitnah geschehen. (Wo ist das gute alte „bald“?)
5. Wir sind personalmässig sehr gut aufgestellt. (Der Wortparasit „-mässig“ und dann dieses militärische „aufgestellt“.)
6. Wichtig ist, was am Ende des Tages dabei herauskommt. (Es gibt Menschen, die benutzen „am Ende des Tages“ drei Mal innerhalb von fünf Minuten.)
7. Wir sollten in dieser Angelegenheit proaktiv vorgehen. („pro“ und „aktiv“ sind die Geschwister von „vor“ und „programmiert“.)
8. Verlassen Sie bitte diese Örtlichkeit! (Mit „-ichkeit“ am Ende wird jedes echtes Wort wie „Ort“ ein Bürokratenballon .)
9. Gerne können Sie die Räumlichkeiten besichtigen. (Siehe oben.)
10. Da bin ich ganz bei Ihnen. (Redefurz des Jahres 2014.)
11. Das wäre dann für beide Seiten eine Win-Win-Situation. (Lieblingsmetapher aller Winner-Typen.)
12. Dann kann man sich auf Augenhöhe begegnen. (Scheinbar körperlich, in Wahrheit strategisch.)
13. Das ist alles geschmäcklerisch. (Nein, ist es nicht! An alle Filmproduzenten und Redakteure: Das Wort „geschmäcklerisch“ bedeutet nicht dasselbe wie „Geschmacksache“! Laut Duden ist „geschmäcklerisch“ abwertend und bedeutet soviel wie „übetriebene ästhetische Ansprüche stellend“. So gesehen ist dieser Blogbeitrag geschmäcklerisch.
Ups, jetzt sind es mehr als 10 Redewendungen geworden. Wo ich schon dabei bin: Die Redewendung „10 Dinge, die…“ ist ja auch ein inflationäres Sprachplankton. Gibt es viel auf YouTube, kommt sicher aus dem Amerikanischen, wahrscheinlich hatte es seine Geburt mit dem Film 10 Things I Hate About You mit Heath Ledger.