Väter und Söhne

VäterUndSöhne

Wenn dein Vater stirbt steht hinter dir niemand mehr. Dann bist du der hinterste in der Reihe, mit dem Rücken zur Wand. Keiner mehr da, der die Verantwortung für dich übernehmen könnte. Keiner mehr da, der dir einen Ratschlag geben könnte. Sondern du gibst jetzt die Ratschläge, du hast jetzt die Verantwortung. Das ist ein brutaler Generationenwechsel. Wie ein Staffellauf. Die Rolle wird weitergegeben. Und der Gedanke, daß eines Tages meine Söhne in die gleiche Situation kommen werden, ist wirklich verstörend. Ich hatte mich in den vielen Jahren meines Lebens so sehr daran gewöhnt, daß hinter mir immer noch jemand steht. Diese manchmal bedrohliche, manchmal lästige, immer irgendwie starke, männliche Energie, die einfach da war. Meistens habe ich sie nicht zu schätzen gewusst, wollte daß sie weggeht, daß sie mich in Ruhe lässt. Dann war sie eines Tages weg, und seitdem muß ich dieses Vakuum füllen, muß diese Rolle spielen. Sollte man nicht wenigstens einmal im Leben seinem Vater sagen, daß er das Vatersein gut macht?

 

2 Gedanken zu „Väter und Söhne

  1. Jenny schreibt:

    Wieviel Vergangenheit jetzt schon in diesem Bild steckt. Wie sentimental ich werde beim Anschauen. Dabei ist es noch keine 5 Jahre alt..

  2. Was für ein wundervolles Foto! Und ja: man sollte seinem Vater sagen, dass er das Vatersein gut macht – auch als Frau. Ich mag den Gedanken an diesen Staffellauf: ich sehe meine Tochter, Neffen und Nichten älter und erwachsen werden … da habe ich das Gefühl „alles wird gut!“
    herzlichst soulsister

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